40 Jahre | HFF 73 wurde für fünf weitere Awards nomi niert. Mit 286 Millionen US-Dollar gilt „Kleopatra“ als der teuerste Spiel film aller Zeiten, und nicht zu ver gessen: in den Hauptrollen Elizabeth Taylor und Richard Burton, die sich während der Dreharbeiten ineinander verliebten. Bereits damals war das alte Ägypten in der Moderne des Kinos ange kommen. Jetzt begegnen sich Alter tum und Gegenwart in München auf’s Neue – diesmal an einer urbanen Stelle, die im Licht steht und vom Licht lebt, denn die Architektur Peter Böhms wirkt nicht nur leicht und licht, sie ist es tatsächlich, und wird als Ort der Begegnung, des cineas tischen Experiments, des Wissens transfers, der Erkenntnis und der Unterhaltung zu einer besonderen Attraktion der Münchener Museums meile werden. Das neue Gebäude der HFF an der Gabelsberger Straße in der Max- Vorstadt integriert sich genial in die klassizistische und bereits mit moder ner Architektur weiterentwickelte Gesamtanlage Leo von Klenzes und verankert diese endgültig in der modernen Wirklichkeit der Gegen wart. Der Kölner Architekt Peter Böhm spricht in diesem Kontext von einer „geglückten Zeitenmischung“. Sein mit dem ersten Preis ausgezeich neter Entwurf ist eine eindrucksvolle und gleichzeitig zurückhaltende Antwort auf die komplexen städte baulichen Anforderungen. Diese Verbindung von Altem und Innovativem, von historischer und moderner Kunst mit aktuellen Film projekten an der HFF ist in dieser Form tatsächlich einmalig. Sie wirkt wie eine Herausforderung, überkom mene Denkmuster in Frage zu stellen und sich den kreativen Aufgaben von Gegenwart und Zukunft zu stellen. Dies wiederum kann nur im Licht der Aufklärung und der Erkenntnis ge schehen. Vom Lichtgott der Ägypter bis hin zu den Beleuchtungsbatterien des modernen Filmschaffens lässt sich deshalb ein Bogen schlagen, nicht ungeachtet der Tatsache, dass die Moderne vor allem in der Freiheit der Demokratie ihre Wirkung entwickelt und nicht im pyramidalen Herr schaftssystem ägyptischer Dynastien. Nichts ist heute schneller und wirkungsvoller als das mediale Bild, vor allem das bewegte Bild des Films, das mit seinen Sprachen die Welt erobert hat.