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10:43:09 - HFF MÜNCHEN | KOMPETENZMAGAZIN

34 Perspektivwechsel| HFF Eine Begegnung mit dem Produzenten Christian Becker, von Rudolf Worschech, Redakteur der Zeitschrift epd Film Braucht so einer die Filmhochschule? Filmemachen ist Arbeiten mit guten Freunden hatten. Und Anfang 2006 folgte der Abschluss, „Goldene Zeiten“, der dies- mal nicht im Milieu der Prolls und ­liebenswerten Versager angesiedelt war, sondern in der High Society mit ihren geplatzten Börsenträumen. Von 1999 bis 2005: da produzierte Becker unter anderem die TV-Movies „Sind denn alle netten Männer schwul?“ (2001) und „Alles Getürkt“ (2002), die Kinofilme „Das Phantom“ (Dennis Gansel, 1999) „Der WiXXer“ (2004) und „Helge Schneiders Jazz- club“ (2003) und die TV-Zweiteiler- Event-Movies „Das Jesus Video“ (2002) und „Das Blut der Templer“ (Florian Baxmeier, 2004). In „Goldene Zeiten“ spielt der ameri- kanische Serienstar Dirk Benedict („Das A-Team“) sich selbst, einen in die Jahre gekommenen Serienstar, der die Attraktion eines Charity- Golftourniers in Unna sein soll – aber ­natürlich ist alles komplizierter: ­Benedict spielt einen deutschen Schau­ spieler, der wiederum Benedict ver- körpern soll... Becker mag solche Anspielungen, und der 1972 Geborene liebt das amerikanische Kino und Fernsehen der sieb­ziger und achtziger Jahre mit seinem, aus heutiger Sicht, trashigen Look. „Mich haben schon in meiner Jugend immer mehr die Ruhrgebietsstoffe liegen ihm am Herzen. Christian Becker hat drei K­inofilme unter der Regie von Peter Thorwarth produziert. Die „Unna- ­Trilogie“ hat, gewissermaßen, seine Karriere als Produzent strukturiert. „Bang Boom Bang“, 1999 ins Kino ­gekommen, war einer der ersten Langfilme, die Becker produziert hat, eine grundsympathische Loserkomö- die um einen Überfall, jenes „todsi- chere Ding“ wie der Film im Untertitel heißt, um Fußball und Pornofilme, mit skurrilen Typen und einer fast schwindlig machenden, ineinander verflochtenen Handlung. 2002 kam die Fortsetzung des Kultfilms ins Kino, „Was nicht passt, wird passend gemacht“, entstanden aus einem Kurzfilm, den Becker und Thorwarth schon während ihrer gemeinsamen Zeit an der HFF München realisiert Produzenten interessiert als die Re- gisseure. Ich war ein Fan der Filme von Menahem Golan und Yoran Globus, den zwei Produzenten von der Firma Cannon“, erzählt Becker. „Ich weiß noch, wie ich vor der Video- thek stand und gesagt habe, dass mein Vater mich geschickt hat, um mir ‚Ein Mann sieht rot‘, ‚American Fighter‘ und ‚Missing in Action‘ aus- zuleihen. Ich habe damals davon ge- träumt, so etwas zu machen wie die Cannon-Leute.“ Als Becker nach dem Abitur und ­während seines BWL-Studiums, das er 1991 begonnen hatte, hörte, dass in Berlin die Serie „Berlin Break“ gedreht wurde – immerhin mit einem anderen Serienheld in einer der Haupt­rollen: John Hillerman, bekannt als Major domus in „Magnum“ –, bewarb er sich als Praktikant und wurde Produktions- assistent. Dem sollten weitere Jobs in der Branche folgen: zweiter Aufnah- meleiter bei „Farinelli“ und der Pil- cher-Verfilmung „End of Summer“, Aufnahmeleitungs-Assistent bei Do- minik Grafs „Die Sieger“. Vielleicht, so könnte man spekulieren, hätte Christian Becker die Filmhoch- schule gar nicht gebraucht, weil er ­Filmeproduzieren von der Pike auf lernte. Aber das weist Becker, der ­

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