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10:43:09 - HFF MÜNCHEN | KOMPETENZMAGAZIN

Ein Kommentar von Hans Janke, Fernsehspielchef und stellvertretender Programmdirektor des ZDF Keine Berührungsängste, bitte! Plädoyer für eine „mixed zone“ von Film und Fernsehen Darüber möchte ich aus gerade der- zeit gegebenem Anlass (die einschlä- gige Debatte darüber steht mal wieder voll im Flor) ein Wort verlieren. Ein pazifizierendes, entkonfessionalisie- rendes Wort. Für die HFF – da sagt man ihr gewiss nichts Falsches nach – kommt FILM vor FERNSEHEN. Und das ist auch gut so? Ja. Noch immer lässt sich das eine vom anderen in jeder Hinsicht auch kategorial unterschei- den. Noch immer sind mit dem Kino, nehmt alles nur in allem, erzählstoff- lich wie ästhetisch Angänge, Ansprü- che, Ambitionen verbunden, wie sie das Gebrauchs- und Gewöhnlichkeits- und Unablässigkeitsmedium Fern­ sehen eher nicht zu vertragen scheint. Noch immer versteht sich der Film als künstlerisches Unikat und sein Urhe- ber als singulärer Artist. Beide umgibt die Aura des Höchstpersönlichen, des ganz und gar Nichtseriellen, des durch und durch Speziellen und Spe- zifischen. Eben dieses aber, denken und sagen und schreiben nicht wenige Kinofundamentalisten, gelte es, vor dem schnöden Fernsehen zu bewah- ren und in Sicherheit zu bringen. An diesem Schlussfolgerungspunkt indessen wird die Betrachtung, wie mir scheint, prekär, steht sie der Wei- terentwicklung vielfältig produktiver Profession und Professionalität eher im Wege, als sie tüchtig zu befördern, Bildung! Ausbildung! Fortbildung! Wer danach ruft, darf sich – heute mehr denn je – allgemeiner (Gratis-)- Zustimmung sicher sein. Und zumal der Mediensektor – pardon für’s dürre, unkünstlerische Wort –, dieses enorm expansive Hervorbringungs- terrain, bedarf offensichtlich anders als früher berufsqualifikatorischer Dauerbestellung. Die (stolze) vierzig- jährige Geschichte der HFF dürfte demnach, was den beiläufig-drama­ tischen medienkulturellen Wandel anlangt, für jeden Aufschluss gut sein. DIE Verhältnisse von Film und Fernsehen bei uns, und wie sie sich entwickelt haben, sind nunmehr von beträchtlicher Bedeutung für DAS Verhältnis von Film und Fernsehen. grenzt sie die Bearbeitungs- und Dar- stellungsmöglichkeiten, die der multi- mediale Komplex eröffnet, ein – an- statt sie unbekümmert anzunehmen und auszudehnen. Unbekümmert heißt: berührungsangstfrei und vor allem unter Verzicht auf jeden de­ nunziatorischen Gestus, also in einer selbstverständlichen Bereitschaft, Film- und Fernseharbeit in allen ihren Spielarten, Formaten, Varianten ernstzunehmen, zu erproben, weiter- zutreiben. In diesem Sinne braucht der Aus­ bildungsprospekt einer Filmhoch- schule also etwas souverän Univer­ selles, das nebenbei den womöglich noch immer bestehenden Milieuzirkel durch­bricht und Verbindungen stif- tet, aus denen wirklich etwas werden kann. Das ZDF, um konkret zu werden, pflegt über Das Kleine Fernsehspiel (nicht zufällig zählt es dto. 40 Jahre) eine glücklich-kontinuierliche Ko­ operation mit der HFF – allein in der Dekade 2000 ff. sind zehn bedeuten­de Produktionen entstanden. Neh­men wir nur drei heraus, um in exemplo zu zeigen, zu welch ein- drucksvollen Resultaten eine intel­ ligente Grenzgängerei zwischen Kino und Fernsehen führt: „Schläfer“ von

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