40 Jahre | HFF 71 So viel Anfang war nie Ein kühner Wurf: der Neubau der Hochschule für Fernsehen und Film München Von Peter Funken, Kunstjournalist und Kurator Die Kunst der Moderne – der Film ist ihr überzeugender bildhafter Aus druck – und die Artefakte der uralten ägyptischen Zivilisation im angren zenden zweiten Baukörper: Da ver schlägt es einem leicht den Atem, ob solcher Montage der Künste und einer neuen Münchener Kultur, die wie selbstverständlich in einem Atem zug die Namen von Ramses, Thutmo sis und Siamun mit denen von Hitch cock, Godard und Fassbinder nennt. Und dann: In allernächster Umgebung die großen Häuser der Kunst in dieser Museumsmeile der Superlative, die Alte und die Neue Pinakothek, die Pinakothek der Moderne, das Lenbach- Haus und die Glyptothek am Königs platz mit all ihren Meisterwerken. Diese Sammlungen reichen von der Antike bis in die Gegenwart, von der Kunst eines Polyklet und Dürer bis hin zu Böcklin, Beckmann und Beuys. Fast in Rufweite auch die renommierten Bildungsstätten: Ludwig-Maximilians- Universität, Technische Universität und natürlich Kunstakademie und Musikhochschule. Im Zentrum dieses Areals der Schönheit, Bildung und Wissenschaft wird die HFF München ihren exzellenten Platz haben, als eine moderne, lebendige und der Öffent lichkeit zugewandte Ausbildungs- und Repräsentationsstätte. Es ist ein außerordentliches Bauvor haben an einem sehr besonderen Ort: Das neue Gebäude der Hochschule für Fernsehen und Film München, das im Jahr 2010 bezugsfertig sein wird, liegt inmitten eines der bedeutendsten Museumsquartiere dieser Welt und nur unweit entfernt von den großen Universitäten und Hochschulen der bayerischen Hauptstadt. Zudem wird sich die HFF München in direkter Nachbarschaft zum Ägyptischen Museum befinden. Das Besondere dieser Nachbarschaft liegt in der genialen baulichen Verschachtelung der ansonsten vollständig getrennten Gebäude. Die Planung erscheint als großer, gelungener Wurf in Sachen Lehre, Forschung und Ästhetik. Darüber hinaus begegnen wir einem kühnen städtebaulichen Entwurf für die Kunst- und Filmstadt München, der das gesamte Areal vom Königsplatz bis zu den Pinakotheken und den anliegenden Institutionen neu defi niert und es in den städtischen Alltag integriert. Als „Erfinder“ dieser Planung darf der frühere HFF-Präsident, Prof. Dr. Albert Scharf, genannt werden. Er überzeugte den damaligen Staats minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Hans Zehetmair, dass die HFF keinen Anbau in Giesing, sondern einen Neubau braucht – gegenüber der Alten Pinakothek. Gemeinsam holten sie den damaligen Finanzminister, Professor Dr. Kurt Faltlhauser, mit ins Boot, der die Realisierung zusagte. Der amtierende Bayerische Staats minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Thomas Goppel, wertet diese Entwicklung als große Chance, die bisherige Erfolgsgeschichte der HFF fortzuschreiben. Die HFF werde, davon ist Goppel überzeugt, am neuen Standort mehr denn je zu einem Um schlagplatz für die Filmkultur. Auch der ehemalige Finanzminister